Schnipp und Schnack unterwegs im Weserbergland – 17./18. Mai 2025

Von weißem Gold, kreativer Berufung, alten Handelswegen und neuen Ausblicken

Einmal nicht in die Ferne schweifen, sondern die Schönheit der Natur und die Sehenswürdigkeiten vor unserer Haustür erkunden – das war das Motto unserer diesjährigen 2-Tages-Fahrt.

Unser erster Stopp führte uns in die Porzellanmanufaktur Fürstenberg, wo wir uns zunächst mit einem opulenten Frühstück stärkten. Anschließend erfuhren wir einiges zur Geschichte der Herstellung von Porzellan. Dabei konnten wir Einblick nehmen, wie aufwändig es ist, zunächst die Formen und anschließend das fertige Porzellanteil herzustellen. Warum es früher nur reichen Bürgern und Fürstenhäusern möglich war, Porzellan zu erwerben und umgekehrt mit ihrem Porzellan ihren Reichtum darzustellen, wurde uns währenddessen mehr und mehr bewusst.

 

 

 

 

Weiter ging es am Nachmittag in das koptisch-orthodoxe Kloster Brenkhausen bei Höxter. Dort wurden wir herzlich vom Diakon und Holzbildhauer Gunter Schmidt-Riedig empfangen, da sich seine Exzellenz Bischof Anba Damian zur Amtseinführung des neuen Papstes Leo XIV. in Rom befand.

 

 

Gunter Schmidt-Riedig gab uns einen interessanten Einblick in die Geschichte der koptischen Kirche. In ganz Deutschland gibt es mittlerweile ca. 20 000 koptische Christen. Zur koptischen Gemeinde in Brenkhausen gehören ca. 80 Familien, welche aus der näheren Umgebung, aber auch aus entfernteren Orten zum Gottesdienst anreisen. Weitere Christen aus Äthiopien, Eritrea und altorientalischen Kirchen besuchen das Kloster in Brenkhausen.

Diakon und Holzbildhauer Gunter Schmidt-Riedig und seine Ehefrau  gehören nunmehr seit 12 Jahren der koptisch-orthodoxen Kirche an. Nach über 70 Ausstellungen in vielen Kirchengemeinden und auf der Expo in Hannover (im Jahr 2000), hat er von seinen ca.115 geschaffenen Holzskulpturen, den Restbestand von 50 Skulpturen der koptisch-orthodoxen Kirche als Dauerausstellung gestiftet. Viele seiner Werke stehen in evangelischen und katholischen Kirchen deutschlandweit, in der Schweiz, in Kroatien oder sind in Privatbesitz.

Nach einer informativen Klosterführung wurden wir dort abschließend gastfreundlich mit Kaffee und Kuchen bewirtet.

 

Das Hotel „Höxter Am Jakobsweg“, dass wir in Höxter-Ovenhausen für unsere Übernachtung ausgewählt hatten, liegt tatsächlich unmittelbar am Jakobsweg und ist ein Teil der Pilgerroute, die am Ende in Santiago de Compostela in Spanien ihr Ziel findet.   Das Symbol des Jakobsweges ist die Jakobsmuschel, die uns allerorten begegnete: Nicht nur im Hotel auf den Handtüchern in den Zimmern, beim Essen als Serviettenringe, sondern auch im Ort am Zaun im Park und an Hauswänden.

 

Frauengruppe Jöllenbeck in Hoexter

 

 

Gut ausgeschlafen und nach einem hervorragenden Frühstück ließen wir uns am nächsten Vormittag durch die Stadt Höxter führen. Einst war Huxarium Knotenpunkt zweier Handelsrouten, die sich hier kreuzten – was unter anderem deshalb möglich war, weil Höxter eine Brücke über die Weser besaß. An vielen alten Fachwerkhäusern lassen sich bis heute die für die Weserrenaissance so typischen Rosetten entdecken. Empfehlen können wir einen Besuch in der Kiliani-Kirche, in der man eine aus Alabaster geschaffene Kanzel von 1597 eines italienischen Künstlers bestaunen kann. Sie gehört zu den wertvollsten Renaissancekanzeln im Weserraum (Wikipedia).

 

 

 

Die Busfahrt nach Bad Karlshafen, aber auch die anschließende Fahrt auf dem Weserschiff „Hessen“ führten uns die Schönheit des Weserberglandes vor Augen: Die wunderbare Natur, den Weser-Skywalk auf den Hannoverschen Klippen, das Kloster Herstelle und sogar eine Schafschur auf einer Weserwiese.

 

 

 

Wir haben die beiden Tage in guter Gemeinschaft sehr genossen und sind wohlbehütet und ein bisschen klüger als zuvor, wieder in Jöllenbeck angekommen.

 

Birgit Prüßner, Martina Schultz und Karola Strunk

 

Schnipp und Schnack, Aktions- und Gesprächskreis für Frauen ,

2. Donnerstag im Monat, 20:00 Uhr im Gemeindehaus

Kontakt: Birgit Prüßner, Tel. 05206 / 1865.

Schnipp und Schnack auf großer Fahrt – 2./3. September 2023

Es war mal wieder Zeit für eine Wochenendfahrt, fanden die Frauen von "Schnipp und Schnack": Aber wer weiß schon, wo Hohenroda, Geisa und vor allem Point Alpha liegen?

Hohenroda ist eine Gemeinde in Osthessen an der Landesgrenze zu Thüringen. Dahin kommt man z.B. mit dem Bus über Fritzlar, wo man u.a. gut frühstücken kann. In Hohenroda gibt es ein landschaftlich wunderschön gelegenes Hotel, das Platz für 15 Frauen und noch viel mehr bietet.
Die Kleinstadt Geisa liegt in der Nähe, aber schon in Thüringen. In der dortigen katholischen Stadtpfarrkirche gibt es als Besonderheit ein Carrion, ein großes spielbares Glockenspiel im Turm, was die Stadtführerin wunderbar beherrscht. Gruselig ist es im alten Gefängnis am Schloss. Die Einladung der Stadtführerin zur Übernachtung in einer der Zellen des alten feuchten Gemäuers wurde allgemein dankend abgelehnt.
Hauptziel der Fahrt war am nächsten Tag die Gedenkstätte "Point Alpha" in der Rhön, wo der Eiserne Vorhang die Menschen bis zu friedlichen Revolution 1989 trennte und sich die beiden Machtblöcke Nato und Warschauer Pakt gegenüberstanden. Point Alpha präsentiert dieses Stück deutsch-deutscher Geschichte sichtbar, erlebbar und begreifbar, in Ausstellungen, Resten von Grenzanlagen, Wach- und Beobachtungstürmen sowie dem Kolonnenweg der DDR-Grenztruppen. In der Dauerausstellung „Haus auf der Grenze“ wird der Aufbau der Grenzanlagen mit ihren Sicherungselementen und der Ausbau der Todesmaschinerie dargestellt. Die eindrücklichen Schilderungen der Museumsführerin des Lebens an und mit der Grenze aus der Sicht der Bevölkerung und damit zusammenhängend die menschenverachtenden Umstände der Umsiedlung aus den grenznahen Gebieten macht immer wieder betroffen. Nach der Besichtigung des US Camps an der Stelle, an der die Amerikaner den Angriff des Feindes erwarteten, wurde noch einmal bewusst, wie schnell ein Dritter Weltkrieg hätte ausbrechen können.
Auf der Heimfahrt wurde ein letzter kulinarischer Höhepunkt, das „Waffelhaus“ in Bad Wildungen angesteuert. Bei allen Frauen fanden die beiden Tage große Zustimmung, vor allem Dank der hervorragenden Vorbereitung.
Bleibt die Frage: Wohin geht's beim nächsten Mal?

Angelika Stender