Was bedeutet die multifunktionale Nutzung von Kirchen – und welchen Zukunftserwartungen soll sie möglichst gerecht werden? Diese Fragen standen beim „Multifunk-Abend“ an, zu dem das Presbyterium am 6. Juni ins Gemeindehaus Theesen eingeladen hatte. Es ging dabei sowohl um Informationen als auch um eine kreative Annäherung an das, was die Gemeinde an ihrer Kirche bewegt – und was sie bewegen möchte.
Der Presbyteriumsvorsitzende Pfr. Dr. Andreas Kersting ging in seiner Begrüßung kurz auf die schon bekannte Krisensituation ein: Die zugespitzte Finanzlage, die zurückgehenden Gemeindegliederzahlen, der Schwund von ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitenden zwingen zu Konsequenzen.
„Aber wir wollen uns nicht entmutigen lassen, sondern im Presbyterium alle Kraft darin investieren, Spielräume zu erarbeiten, um ein zwar kleiner werdendes, aber eben modernes, zukunftsweisendes und lebendiges Gemeindeleben zu erhalten und wo möglich sogar neu und anders zu entfalten.“
Pfr. Kersting erläuterte den schon auf der letzten Gemeindeversammlung dargestellten Weg des Presbyterium zur Bündelung der Ressourcen:
Dazu traf man sich in vier Kleingruppen, in denen Stichworte zu Zukunftsbildern, positiven Erfahrungen und Glaubensstandpunkten gesammelt und ausgetauscht wurden. Um den Gedankenfluss zu inspirieren, lagen verschiedenen Gegenstände aus, kirchliche ebenso wie alltägliche Symbole: Die Jahreslosung, Kerzen, Engel , Kaffee, Flyer, Gemeindebrief, Bibel, Gesangbuch, Kollektenkorb, Glühbirne, Schraubenschlüssel, Kreuz, Ball, Sitzkissen, Klebeband, Pflaster, Schnur, Schlüssel, Bibelvers, Noten, Terminkalender, Grillzange und eine Rolle Schwarzbrot. Wer mochte, konnte nach dem Gegenstand greifen, der sein Anliegen am besten illustrierte.
Welches Symbol auch gewählt wurde – einige Themen wurden in allen Gruppen besonders oft benannt:
So spiegelten es auch die Abschlussberichte im Plenum. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigten sich angetan und inspiriert von den Beispielen für multifunktionale Kirchennutzungen, die Elke Upmeier zu Belzen vorgestellt hatte.
Die Architektin wird die Impulse dieses Abends nun mitnehmen und ohne Einfluss des Presbyteriums mit der Arbeit an den drei Studien beginnen. Dabei geht es darum, die technischen und gestalterischen Möglichkeiten, die die einzelnen Kirchen bieten, professionell zu prüfen. Mit dem im Herbst erwarteten Ergebnis befasst sich zunächst das Presbyterium; dann wird die Gemeinde informiert und zum weiteren Austausch eingeladen.